Finanzierung und Förderung

Auf diesen Seiten geben wir grundsätzlich einen allgemeinen Einblick in Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Projekte, Programme und Aktionen. Da Mittelakquise immer ein gewisser Aufwand ist, der vor allem von vielen individuellen Faktoren abhängt, können wir leider keine "One Click"-Lösung zum idealen Förderprogramm bereitstellen. Sollten Sie ein solches kennen, freuen wir uns aber über einen Hinweis.

Für Projektträger, außerschulische Institutionen und übergeordnete Projekte

Öffentliche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten

Projektförderungen aus öffentlichen Mitteln sind der wohl üblichste Weg, um Gelder für Bildungsprojekte zu erhalten. Die Fördertöpfe und -programme reichen daher von kleinen Einmalförderungen auf kommunaler Ebene (in Berlin also die Bezirke) bis hin zu EU-Mitteln für große, übergeordnete Verbundprojekte mit regionalem Vorbildcharakter, deutschlandweiter Durchführung oder sogar im internationalen Kontext.

Grundsätzlch sind zwei Wege möglich: Einerseits das Bewerben auf bestehende Ausschreibungen und damit die Ausarbeitung und Umsetzung von Projektkonzepten, die bereits durch die Mittelgeber vorgegeben sind. Hier empfiehlt sich die (regelmäßige) Recherche in Förder- und Ausschreibungsdatenbanken der öffentlichen Hand, z.B.:

 Tipp: Der wichtigste Unterschied zwischen "Förderung" und "Ausschreibung" (Vergabe) ist, dass Sie sich in Ausschreibungen meist auf stark vordefinierte Projekte bewerben, Förderungen hingegen oft nur einen groben Rahmen z.B. in Thema oder ZIel setzen, den Sie selbst mit Ihrem eigenen Projekt füllen können, sofern das passt.

Andererseits ist aber auch eine "Kaltakquise" von Mitteln aus bestehenden Fördertöpfen denkbar. der Gesetzgeber legt (oft im Rahmen einer Beteiligung der Fachöffentlichkeit, die damit früh in die inhaltliche Ausgestaltung einbezogen wird) große übergeordnete Handlungsrahmen für ein Themengebiet fest (z.B. Verwaltungsprogramme, Masterpläne wie in Berlin z.B., Förderprogramme wie beispielsweise in Berlin BENE etc., in denen Spielraum besteht für das Einbringen von eigenen Projekten und Programmen. In Berlin sind das beispielhaft:

  • Verwaltungsprogramme wie das BEK 2030
  • Masterpläne wie z.B. Solarcity oder BNE (ab 2025/26)
  • Förderprogramme wie beispielsweise BENE

 Tipp: Da Bildung ein gesellschaftliches Querschnitt-Thema ist können passgenaue Bildungsprojekte auf diese Weise theoretisch in jedem gesellschaftlichen Handlungsfeld platziert werden.

Halböffentliche oder private Mittelgeber

Stiftungen, Verbände und vergleichbare Institutionen sowie private Mittelgeber wie beispielsweise Banken haben oft ebenfalls große Förderprogramme, die den öffentlichen Finanzierungstöpfen in ihrer Ausgestaltung ähneln, aber in der Regel weniger streng formalisiert sind. Wichtig ist hier, dass das eigene Projekt ins jeweilige (Themen-)Profil der entsprechenden Institution passt und beispielsweise die jeweiligen Zielen (Stiftungszwecke gemäß der Satzung) z.B. einer Stiftung bedient. Hier empfiehlt sich eine besonders genaue Recherche und danach das persönliche Gespräch. Auch hier existieren entsprechende Datenbanken, z.B.:

Beispielhafte Stiftungen

 Tipp: Im Kontext von Klimabildung empfiehlt sich immer eine doppelte Recherche von Mitteln sowohl im Bildungskontext als auch im Kontext Klima, Naturschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt etc.

Für Schulen, Schulprojekte und Gruppen an Schulen

Grundsätzlich stehen auch Schulen natürlich die o.a. Fördertöpfe zur Verfügung, wobei sich viele öffentliche Förderungen eher an übergeordnete Bildungsprojekte und -programme richten statt an die Einzelförderung einer spezifischen Einrichtung. Insbesondere lokale Stiftungen und Akteure lohnen aber sicher einen Blick, da sie teils auch begrenzte Einmalaktionen mit kleinem Mittelbedarf unterstützen und hier auch die formalen Hürden gering sind. Neben den üblichen Wegen wie z.B. Planmitteln können Schulen oder Gruppen an Schulen dabei durchaus kreativ werden, um eigene Mittel zu akquirieren, insbesondere wenn der Finanzierungsbedarf begrenzt ist. Dies wollen wir hier exemplarisch aufzeigen.

 Tipp: insbesondere authentische Aktionen, in die Schülerinnen und Schüler eingebunden sind, haben oft besonders hohe Chancen auf eine erfolgreiche Mittelakquise, da nicht nur viele Menschen junge Leute besonders gerne unterstützen, sondern auch Institutionen und Unternehmen oft nach dieser Logik funktionieren und handeln.

Schul-interne Finanzierungsmöglichkeiten

  • Veranstalten eines Nachhaltigkeitstags, Klimafests oder das Einbringen der Klima-AG in das Schulfest z.B. mit einem Verkaufs- oder Spenden-Stand
  • Verkauf von selbstgemachten Dingen (z.B. Upcycling-Produkte), Durchführen eines Nachhaltigkeits-Trödelmarkts
  • Vorsprechen bei der Schulleitung und lobbyieren für "Klimathemen" als handfesten Vorteil für die Schule, z.B. in der zukünftigen Akquise von SuS, gute Presse und Dokumentation von Innovations- und Anschlussfährigkeit der Schule etc.
  • Gründen einer Schüler:innen-Firma mit z.B. gemeinnützigem Zweck für die Schule
  • Ansprache des Fördervereins der Schule z.B. für gemeinsame Aktion oder Herstellen einer kontinuierlichen (Teil-)Förderung

Förderung durch das schulische Umfeld

  • Crowdfunding in der Verwandtschaft für kleinere Projekte
  • Großeltern und andere Verwandte und Freunde der Eltern aktivieren vor allem auch für nicht-monetäre Ressourcen (Wissen, Zeit, Netzwerke und Kontakte, Material, Werkzeug etc.)
  • Kleinere und mittlere Unternehmen aus dem direkten persönlichen Umfeld oder dem räumlichen Schulumfeld. Diese finanzieren nicht nur gerne mal ein kleines Projekt "in der Nachbarschaft", sondern können offt mit vorhandenen Ressourcen aushelfen wie beispielsweise Werkzeug und Maschinen, Fahrzeugen für Materialtransport, Bühnentechnik oder Verbrauchsmittel etc.

Wettbewerbe: Finanzierung durch Preisgelder

Ein mittlerweile recht beliebter Weg von Schulen, ohne allzu großen (formalen) Aufwand an Gelder zu kommen, ist die strategische Teilnahme an Schulwettbewerben. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene gibt es viele etablierte sowie noch mehr Nischenformate, die sich durch systematisches Suchen nach verschiedenen Themenfeldern schnell finden lassen und oft regelmäßig stattfinden. Ambitionierte Schulen haben im Sekretariat einen "Wettbewerbskalender" und reichen vorhandene Projekte ein, um sich die Chance auf Auszeichnung und Preisgeld zu sichern, das im Regelfall an den Förderverein ausgeschüttet wird und oft nicht zweckgebunden ist, so dass es zur Finanzierung neuer Projekte genutzt werden kann. Beispiele:

Recherchehilfen:

Viele Schulwettbewerbe zeichnen bereits existente Projekte aus, was die Teilnahme sehr einfach macht, oft reichen 15 Minuten für das Ausfüllen und Einreichen der Teilnahmeunterlagen. Immer wieder gibt es aber auch "Innovationspreise", bei denen Skizzen eingereicht werden können und es z.B. Preisgelder für die Umsetzung der Ideen und Konzepte gibt. So ein Wettbewerb kann guter Anlass sein, um an der eigenen Schule neue Aktivitäten zu initiieren und damit Themenfelder zielgerichtet zu erschließen, die noch keine Rolle spielen.

 Tipp: bei vielen Wettbewerben sind alleine aufgrund der Anzahl der Teilnahmen verhältnismäßig hoch im Vergleich zu "echten" Fördermitteln von Stiftungen etc., um die sich oft viel mehr Schulen bewerben als zu einem Wettbewerb. Indikator für eine gute Gewinnchance könnte zum Beispiel ein kurzfristig verlängerter Teilnahmeschluss sein.

Übergeordnete Finanzierungsthemen

Mittel für Leuchttürme

"Leuchtturmprojekte" sind ein beliebtes Mittel in der politischen Kommunikation, um wichtige Gesellschaftsthemen und die politische Agenda zu verbreiten. Hierzu gibt es oft spezielle Fördertöpfe von Ländern, Bund und EU. Diese geben oftmals nicht nur Gelder zum erstmaligen Durchführen zukunftsweisender Prototypen, sondern kommen oft mit einer hohen Strahlkraft und Presseaufmerksamkeit daher.

Leuchttürme werden einerseits durch öffentliche Ausschreibungen explizit gesucht (vgl. oben). Andererseits entstehen sie aber oftmals auch durch Pionierarbeit von Institutionen, die öffentliche Mittelgeber von der Strahlkraft und Relevanz des Projekts überzeugen können.

Tipp: Die Relevanz für "Leuchttürme" sind in der Regel der innovative Charakter eines Projekts bzw. einer Problemlösung sowie vor allem auch die Adaptierbarkeit durch Dritte. Hierdurch soll nicht nur zum Nachmachen angeregt werden; der Leuchtturm soll vor allem auch Handlungshilfe und Leitfaden sein, wie ein Problem gelöst werden kann. Projekte, die auf diese doppelte Vorbildfunktion hin konzeptioniert sind erhöhen ihre Chancen auf entsprechende Mittel ungemein.

Sponsoring

Gerade größere Unternehmen wenden oft einen Teil ihrer Mittel für gemeinnützige Arbeit auf, auch wenn sie keine eigene Stiftung zu diesem Zweck unterhalten. Für die Unternehmen sind solche Kooperationsmittel oft Teil des Marketingbudgets und sollen öffentliche Einrichtungen, Initiativen und Projekte unterstützen, um im Gegenzug deren positives Image auch für sich nutzen zu können. Oder die Sponsorings sind Teil einer Strategie zur Gewinnung von Nachwuchskräften. Hier gibt es unterschiedlichste Interessen für Sponsoring, die zu spannenden Fördermöglichkeiten auch an Schulen führen können, die neben dem reinen Image-Geld-Transfer auch weitere, sehr direkte Vorteile für die eigenen Schülerinnen und Schüler bringen können bis hin zu interessanten Praktika, Fortbildungen, Teilnahmen an Projektreisen oder sogar einen direkten Jobeinstieg.

Interview und Leitfaden

Wir haben für Sie ein Interview mit Birgit Jammes, bei der GASAG AG zuständig für das Unternehmens-Sponsoring, geführt. In diesem geht es ausdrücklich darum, wie Bildungsträger und Schulen sich mit ihren Projekten — vom kleinen Projekttag bis hin zum Vierjahres-Projekt — an Unternehmen wenden sollten, um durch diese unterstützt zu werden, wie vielfältig die Sponsoring-Landschaft ist und was bei der Kontaktaufnahme zu beachten ist, um möglichst erfolgreich zusammenzufinden.

Tipp: "Sponsoring" an Schulen ist ein delikates Thema, da schnell der Vorwurf von inhaltlicher Einflussnahme aufkommen kann und diskutiert wird, ob staatliche Institutionen, allem voran Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Schulen, überhaupt Ort von Werbung sein sollten. Daher sollte hier mit Augenmaß vorgegangen werden, insbesondere auch im Gespräch mit den jeweiligen Unternehmenspartnern.


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